
Lange Reihen in schwarz und glatt rechts und dann die Unsicherheit, wie lange das Mistvieh eigentlich sein muss, damit der Bund auch gleichzeitig an das Mittelteil angestrickt werden kann. Ich habe mal eine Naht gemacht, war aber dann total unsicher und habe die Naht wieder aufgetrennt. Dann wurde das Mittelteil gespannt, der Rest aber nicht. Dann habe ich gehört, dass das Garn (Karisma) sich nach dem Waschen dehnt. Und letztlich habe ich alles gedehnt zusammengenäht. Nein das war nicht langweilig.
Aber jetzt: Die Ärmel. grmpf. Keine Lust.
Immer wenn ich Raglan von oben stricke, ignoriere ich das Zunehmen in jeder zweiten Reihe (Runde). So würde das obere Teil zu kurz und es kneift unter den Achseln. Stattdessen nehme ich ein Drittel alle zwei, ein Drittel alle vier(!) und das letzte Drittel wieder alle zwei R zu. So auch hier. Und trotzdem ist ist es ganz schön knapp. Aber ich passe rein.

Das Muster ist - wie so oft - Masonic Lodge, mein allerliebstes Lieblings-Sockenmuster, wenn ich nicht glatt rechts stricke. Abwechslungsreich, aber nicht zu aufgedonnert, hier ein Socken aus dem Jahr 2009.


Beim Muster in der Mitte waren vier Farben gleichzeitig zu verstricken, das war echt grenzwertig. Vor allem, weil es so lange Spannfäden gab. Da musste ich bei der vierten Farbe Fake-Intarsien in Runden machen, der Faden wurde immer wieder nach rechts geführt. Ging so...

Die Rauten sind allerdings leicht verzerrt.

Bei den Ärmeln habe ich das bewährte Prinzip angewendet und beide gleichzeitig in Runden mit zwei Steeks dazwischen verstrickt. Da spart man sich eine Menge Vernäharbeit bei den Fadenenden zum Preis einer läppschen Seitennaht.
Das Problem ist beim Alpaka allerdings, dass sich die Fäden, wenn man mal hängen bleibt, viel weiter herausziehen lassen als bei Wolle. Hier ein Urlaubsfoto:

Ich hatte den Marina-Pulli mit und endlos (einen halben Meter!) einen Faden herausgezogen (der ist an der Gürtelschlaufe meiner Jeans hängen geblieben!). Und weil ich diesmal gar kein Strickzeug dabei hatte, musste ich mit Hilfsinstrumenten ewig herumprokeln, bis alles wieder seinen Sitz hatte. Übrigens war am Ärmel (mit maschinenvernähten Steeks) auch so ein Malheur geschehen. Die Zickzacknaht hat den Faden allerdings gehalten. Da hätte ja auch Schlimmeres passieren können.

Das ist der Pulli Anatolia aus dem neuen Rowan-Heft. Den habe ich für die liebe Petra zum Geburtstag gestrickt und kann ihn nun zeigen (mit Petra selbst als Model). Wohl gelungen, würde ich sagen und er steht ihr super!
Material: Drops Alpaka in ungefähr dem Original entsprechenden Farben.
Nadeln: 3 mm.
Welches war das bisher größte Strick-Desaster, das Du mal produziert hast?
Was genau war daran so schrecklich?
Konntest Du daraus Lehren für Deine weitere Strick-Karriere ziehen?
Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!
Ich mache immer wieder mal einen Pulli, der nicht so ganz passt. Als Desaster würde ich das alles nicht bezeichnen, nur als doof.
Megadoof:
Vor vielen Jahren, noch in den Achtzigern habe ich einen Sommerpulli gestrickt, der von Anfang an zu klein war - aber ich habe ihn fertig gestellt, obwohl ich bereits ausgiebige Erfahrungen hatte und eigentlich wusste, dass...
Der wanderte sofort in die Flohmarktkiste und dort - auf dem Flohmarkt - musste ich mir dann von einer ollen Kuh was über Maschenproben und so anhören. Ja-ja-ja. Bla-bla-bla. Und runtergehandelt hat sie mich dann auch noch. Garstig. Brr.
Die verstrickte Dienstagsfrage 42/2013
Wenn ich ein neues Wollknäuel anstricke hole ich vorher immer den Faden aus der Mitte heraus – ich mag es nicht so gerne, wenn während des Strickens die Wolle hin und her hüpft. Dabei passiert es mir fast immer, dass ich dann das halbe Innenleben des Knäuels in der Hand habe. Wie macht ihr das? Gibt es einen Trick, wie man an den inneren Faden kommt? Oder strickt ihr das Knäuel von außen ab?
Vielen Dank an Anja für die heutige Frage!
Ich bin auch überzeugte Innenleben-Strickerin, immer!
Ich brauche bei machen Garnen mehrere Versuche, dann finde ich den Fadenanfang schneller, denn manche Hersteller verwursteln den Anfang des Innenlebens irgendwie seltsam, dann aber immer gleich.
Komme mir oft komisch vor, wie eine Besamerin, wenn ich da so im A. des Knäuels herumfingere :-)
Wollknäuelbesamerin!