Der Chef unseres Betriebs (nicht mein Vorgesetzter) beschenkt die Leute seiner Abteilung zu Weihnachten mit Fresspaketen.
Eine ehemalige Sekretärin (Nr. 3) hat ihm vor vielen Jahren gesteckt, dass auch ich was bekommen sollte, weil ich ihm komplett zuarbeite. Das lief dann eine Weile gut. Seit zwei Jahren bekommen ich aber nur ein deutlich kleineres Geschenk. Das habe ich erst mal der damaligen Sekretärin (Nr. 5, boshafte Person) in die Schuhe geschoben*. Ich weiß das mit dem "kleiner" nur, weil ich in dem Büro ein- und aus gehe und daher die Stapel mit den Paketen sehe. Auch dieses Jahr ist da ein einziges kleines Paket, und das ist noch dazu das Gleiche wie letztes Jahr (Essig und Öl), falls das wieder meines ist. Das finde ich herzlos!
[Ganz nebenbei gibt es auch noch ganz große Pakete für die Oberärzte, also die welche eh schon 6000 Euro oder so verdienen.] Sch***-Kapitalisten!
*Aber selbst hier hätte der Chef meiner Meinung nach intervenieren müssen. Was bedeutet es, 10 Euro zu sparen und dafür jemanden zu demütigen und ihm zu zeigen, dass seine Arbeit gering(er) geschätzt wird.
Oder muss ich froh sein und mich bedanken - hurra, ich habe eh noch einen Rest vom Essig des Vorjahres! - weil es eben nicht den gesellschaftlichen Normen entspricht, ein Geschenk unangemessen klein zu finden?
Also, soll ich was sagen?
Undankbar? Weiß nicht...
Eine ehemalige Sekretärin (Nr. 3) hat ihm vor vielen Jahren gesteckt, dass auch ich was bekommen sollte, weil ich ihm komplett zuarbeite. Das lief dann eine Weile gut. Seit zwei Jahren bekommen ich aber nur ein deutlich kleineres Geschenk. Das habe ich erst mal der damaligen Sekretärin (Nr. 5, boshafte Person) in die Schuhe geschoben*. Ich weiß das mit dem "kleiner" nur, weil ich in dem Büro ein- und aus gehe und daher die Stapel mit den Paketen sehe. Auch dieses Jahr ist da ein einziges kleines Paket, und das ist noch dazu das Gleiche wie letztes Jahr (Essig und Öl), falls das wieder meines ist. Das finde ich herzlos!
[Ganz nebenbei gibt es auch noch ganz große Pakete für die Oberärzte, also die welche eh schon 6000 Euro oder so verdienen.] Sch***-Kapitalisten!
*Aber selbst hier hätte der Chef meiner Meinung nach intervenieren müssen. Was bedeutet es, 10 Euro zu sparen und dafür jemanden zu demütigen und ihm zu zeigen, dass seine Arbeit gering(er) geschätzt wird.
Oder muss ich froh sein und mich bedanken - hurra, ich habe eh noch einen Rest vom Essig des Vorjahres! - weil es eben nicht den gesellschaftlichen Normen entspricht, ein Geschenk unangemessen klein zu finden?
Also, soll ich was sagen?
Undankbar? Weiß nicht...
angela_x - am Montag, 16. Dezember 2013, 13:30
Bettina (Gast) meinte am 16. Dez, 15:51:
undankbar?
ich glaube, in der situation wuerde ich nix sagen - aber das so arg geschrumpfte winzpaket einfach "vergessen" - oder es fast liegenlassen und dann einen kommentar loslassen wie: das war so klein, das konnte man ja kaum noch sehen.... ich finde sowas auch total unfair, red mir zwar ein, ich sollte mich nicht aergern - tus aber trotzdem und wills dann auch nicht mehr haben! zum glueck war mein letzter chef da total fair und hat jedem exakt das gleiche geschenkt. wirklich jedem seiner mitarbeiter, egal, welche stellung sie hatten oder ob sie naeher oder ferner mit ihm gearbeitet haben. fand ich gut... alternativ koenntest du natuerlich mit zuckersuessem laecheln das neu verpackte teil der ekligen sekretaerin zukommen lassen - mit einem kishonmaessigen "froehliche weihnachten" dazu:) ich weiss, ich kann rachsuechtig sein:)
trotzdem viele gruesse von der gruenen insel (wenigstens muss ich mich ueber sowas hier nicht mehr aergern!)
Bettina
angela_x antwortete am 16. Dez, 17:58:
:-) Die eklige Sekretärin ist so dumm, die würde das gar nicht verstehen und noch denken, ich würde ihr wirklich eine Freude machen :-)Viele Grüße
Angela, die sich wirklich ihren Essig selber kaufen kann :-)))
Nicole (Gast) antwortete am 17. Dez, 12:28:
ich finde...
... das wirklich undankbar.Der Schenker sollte frei entscheiden dürfen, was und wem er was schenkt (sonst wäre es auch kein Geschenk mehr). Würde mir jemand solche Dinge sagen, wie Du sie hier schreibst, hätte ich das nächste Mal keine Lust mehr zum schenken.
Auch die Verknüpfung von "Leistung" und "Gegenleistung" finde ich bei Geschenken falsch. Genau das soll es ja nicht sein, eine Vergütung. Ein Geschenk ist immer obendrauf, extra, freiwillig.
Genau so kann es doch gut sein, dass er seine Ärzte eben mehr schätzt oder lieber beschenkt. Seine Sache.
Daraus eine Verpflichtung abzuleiten, jedem das Gleiche oder den "Reicheren" weniger zu schenken als Ausgleich für was? finde ich nicht passend.
Wenn Du das Geschenk nicht haben willst, dann nimm es nicht an. Mehr kannst Du nicht tun. Das wird aber garantiert nicht bewirken, dass Du das nächste Mal liebevoll bedacht wirst.
LG Nicole
angela_x antwortete am 17. Dez, 13:50:
Danke auch Dir, Nicole, für Deine Meinung!Das werde ich ebenso beherzigen. Aber wenn ich mich selbst gedemütigt fühle, da kann ich leider auch nichts dagegen tun. Das liegt sicher daran, dass ich weiß, dass er mir nur was schenkt, weil ihm ein Engel vor vielen Jahren was ins Ohr geflüstert hat. Es kommt also eh nicht von Herzen.
Ja, es wäre besser, ich bekäme gar nichts. Und genau darum geht es: Das Geschenk abzulehnen, das habe ich vielleicht nicht klar genug gemacht. Nur: wie begründen!?
Danke und viele Grüße
Angela
Nicole (Gast) antwortete am 19. Dez, 00:15:
Hmm
SZ-Gewissensfrage ;-)(Bin froh, dass meine Botschaft so angekommen ist wie sie gemeint war!!)
Ich muss darüber nachdenken.
Den Mumm abzulehnen hätte ich wohl nicht...
Vielleicht würde ich es "versehentlich vergessen"...
Aber letztlich: wenn Du das doch weißt: das sagt doch NICHTS über DICH, sondern NUR was über IHN aus.
Erwartest Du da nicht einen Stepptanz von einer Amöbe? ;-))
angela_x antwortete am 19. Dez, 12:37:
Sehr schön! Ich fürchte, ich will die Welt zu sehr verbessern.Kleine Geschichte am Rande. Mein Vorgesetzter lädt zu Weihnachten auch Leute aus anderen Abteilungen ein, herrenlose (weil deren Chefs in der anderen Klinik sitzen) und Leute von der Fremdfirma(!)
Wenn er das dann genau so wie der andere handhaben würde, hieße das, dass die anderen Leute dann weniger essen dürften als wir von der Abteilung und ich weniger als die Vollzeitkräfte. Denn genau so hat der andere Chef das bei meiner "Geschenkrückgabe" begründet. Super, oder?
Petra (Gast) meinte am 16. Dez, 16:52:
Das mit den Geschenken ist so ein Minenfeld... unsere Reinigungskraft hat letztes Jahr ein viel kleineres Geschenk als alle anderen bekommen. Wir Sekt mit Gutschein, sie Sekt ohne Gutschein. Wir haben ihr dann unabhängig voneinander unsere Gutscheine angeboten. Sie hat abgelehnt, denn um das Geld ging's ihr nicht, sondern um die Wertschätzung. Wir haben uns alle mit unseren Geschenken unwohl gefühlt. Hat mein Chef doch toll hingekriegt!
Bin gespannt, wie es dieses Jahr wird. Ich glaub, ich will keins... meins war zu groß!
angela_x antwortete am 16. Dez, 17:59:
Schlimm! Das sieht so aus, als hätte jeder mitgekriegt, dass sie weniger bekommen hat - das ist dann noch schlimmer - eine echte, öffentliche Demütigung, denn - genau - um Wertschätzung geht es! Die Ärmste!Viele Grüße
Angela
Petra (Gast) antwortete am 17. Dez, 12:33:
Genau darum geht's. Ich erwarte gar nicht, dass ich mehr als andere bekomme, nur weil ich meinen Beruf durch ein Studium erlernt habe. Es macht eben jeder hier seinen Job so gut er kann. Und DAS muss honoriert werden.Dir auch liebe Grüße und ein schönes Weihnachtsfest!
angela_x meinte am 18. Dez, 13:28:
Geschenk
Falls noch jemand nachschaut: Ich habe es getan, ich habe was gesagt und das Geschenk nicht angenommen. Jetzt gibt es halt gar kein Geschenk mehr für mich. Besser als immer, wenn man zum Essig greift, an die Schmach erinnert zu werden. Ganz lieb: Die Sekretärin hat das Päckchen beiseite geräumt, damit nicht jeder, der ins Büro kommt, sieht, wie "wenig ich wert bin".
Danke nochmal allen, die sich die Zeit genommen haben, hier zu kommentieren!
Angela
P.S.: Ich bin so erleichtert. Ich MUSS einfach immer was sagen, wenn mir was nicht passt.
Kathme (Gast) antwortete am 18. Dez, 19:18:
schön, dass du mit dem Ergebnis eher zufrieden bist!Ich finde es für mich wichtig und allgemein okay, sich auch bei dem, was einem nicht passt, zu äußern. Seit einiger Zeit versuche ich es mit "Gewaltfreier Kommunikation" nach Rosenberg, finde, es entspannt und oft bekomme ich leicht, was ich mir wünsche.
Zu dem "wie wenig ich wert bin": nach meinem Eindruck fügst Du Dir mit der Bewertung auch selber Schmerz zu. Es gibt die Tatsache -Dein Geschenk ist viel kleiner- und die Bewertung -es ist nicht klar was ich für die Abteilung tue/ die "Internen" werden anders als die "Externen" behandelt/ die Leute denken, sie machen was Gutes/ ich werde nicht wertgeschätzt/ ich fühle mich nicht wertgeschätzt". Auch der eigene Schmerz ist eine Tatsache, die ich weißgott nicht in Abrede stellen will.
Kommunikation und auch die Fragen der inneren Haltung finde ich grade ein sehr spannendes Feld, auch ein für mich sehr lohnendes.
Gerne würde ich Dich mit meinen Worten beschenken, eine frohe Zeit Dir!
Bettina (Gast) antwortete am 18. Dez, 20:37:
ganz lieb?
ich finde es besser, etwas zu sagen, als es jedes jahr wieder als frust zu erleben! ich finde es z.b. auch ok, wenn mir jemand sagt, dass ihm ein gestrick nicht gefaellt! es bringt doch keinem was, wenn man nix sagt, es aber still und heimlich in der schublade verschwindet, wo es mottenfutter wird! wobei ich vermute, dass das "ganz lieb" ironisch gemeint war - vermutlich reibt sie sich grad die haende, weil sie nun den essig mit nach hause nehmen darf *eg*
Nicole (Gast) antwortete am 19. Dez, 00:18:
Huch
Du hast ja schon! Wow!
angela_x antwortete am 19. Dez, 12:27:
:-) Das war eine echte Erleichterung! (und ich bin stolz, dass ich mich getraut habe)
angela_x antwortete am 19. Dez, 12:29:
@ Bettina: Da ist jetzt eine neue Sekretärin. Das war wirklich lieb, weil sie die Aktion auch doof findet. Sehr nett. Sie hat mich (obwohl sie in der Probezeit ist) auch noch gefragt, ob sie was sagen soll!!!! Die Gute!
angela_x antwortete am 19. Dez, 12:32:
@ Katme: Das stimmt. Das ist mir auch bewusst - warum sonst würde ich mich hier der Kritik aussetzen, ich will noch mehr Schmerz. ;-)Nein, im Ernst: Vielleicht ist das auch eine unbewusste Bremse - ich ertappe mich nämlich gerade, wieder ein bisschen weniger engagiert zu arbeiten. Notbremse, bevor ich es übertreibe?!
Kathme (Gast) antwortete am 19. Dez, 15:50:
an Masochismus dachte ich nicht ;). Ich finde auch, Geben und Nehmen muss sich die Waage halten, auch im Job. Es geht darum, leicht zu erreichen, gesehen und gewürdigt zu werden, oder? Ich halte es für möglich, dass sich der "Schenker" selber sehr großzügig findet, und sich absolut nichts denkt. Sein Bezugssystem ist ein anderes. Und "man" könnte noch mal anders mit umgehen. Wie wäre es denn gewesen, wenn du gleich seh laut und amüsiert gesagt hättest "Wie, das winzig kleine Päckchen ist meins? So sehen Sie also meine Leistung? Wollen Sie mir etwas sagen? Wann passt es Ihnen?" oder so. Nicht, dass ich selber so schlagfertig wäre, doch ich übe. lG
angela_x antwortete am 19. Dez, 18:13:
Genau so
...habe ich es auch gesagt (der wusste ja nichts von dieser Diskussion hier). Ich bin dann allerdings noch etwas in die Tiefe gegangen (und habe aufgehört zu lachen). Und, richtig: Er fand sich selbst bis zuletzt super großzügig und hat es null kapiert. Egal. Vorbei!
Viele Grüße
Angela
Croco (Gast) meinte am 25. Dez, 10:11:
Ich kann das gut nachfühlen, wie es Dir geht.Ich habe mal ein halbes Jahr als Vertretung an einer Schule gearbeitet. Es wurde mir, anders als zuvor abgesprochen, ein ähnlich schlechter Arbeitsvertrag angeboten wie zuvor.Ich habe abgelehnt. Und so habe ich bei der Verabschiedung einen winzigen Blumenstrauss bekommen, die anderen, in Pension zu verabschiedenden Kollegen bekamen Riesengebinde. Ein Abwatschen eben. Der Personalrat hat es gut gerettet. Er sagt: Oh, ein Strauss, so groß wie croco.
Ich überragte alle zu Verabschiedenden um Haupteslänge.
Du hast es gut gemacht, dass Du etwas gesagt hast.
Wenn dieser Chef Humor hat, hättest Du ihm ja eine Dankeskarte schreiben können, mit beigelegter Schokolade, und dich für für das üppige Geschenk bedanken.Ob er das verstanden hätte?
Um Geschenke kümmern sich ja meist nicht die Chefs selbst. Das machen Sekretärinnen oder manchmal Ehefrauen.
angela_x antwortete am 25. Dez, 13:16:
Danke für Deine Antwort, liebe Croco.Ja, stimmt, die Ehefrau ist möglicherweise verantwortlich. Aber letztlich muss der Chef dazu stehen (harhar).
Schöne Rest-Feiertage und liebe Grüße
Angela