Aber von Anfang an: Wir sind in Jasper gelandet - mitten im Nationalpark. Der Ort ist schon recht touristisch, aber das hat auch Vorteile. Ich empfehle jedem Kanada-Reisenden, die örtliche Touristen-Information aufzusuchen. Die Dame hatte, nachdem ich unsere Wünsche geäußert habe, gleich den richtigen Vorschlag für die Unterbringung. Eine Hütte auf einer Art Campingplatz (aber nur mit Hütten). Eine andere gab uns die Karte für die Wanderungen und zeigte uns auch gleich, welche Bereiche wegen "aggressiver" Elk-Kuh bzw. Grizzly gesperrt waren (20.000 Dollar Strafe, wenn man da reinläuft).
Und dann, quasi mitten im Ort (ein Straßenkaff an der Bahnlinie - ich dachte ich spinne - stand dann ein Tier.

So sah die Situation aus :-)
Und damit ihr, werte Leserinnen (falls ihr es noch aushalten könnt), die Lage unseres Zuhauses (für eine Woche) einschätzen könnt, dieser Überblick. Schöner Platz, direkt am Fluss und im Juni noch ruhig und wenig besucht.

Denn so war das dann, wenn man mal aus dem Fenster sah und grad an nichts Böses dachte. Da kam der freche Vogel und ein verfressenes Reh.

Das ist was, oder? Die Rehe (mule deer) laufen dann aber schon ein kleines Stückchen weg, wenn man aus der Hütte kommt - aber nicht weit!

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Naja, jedenfalls war nun mal die erste Wanderung angesagt. Beim Maligne Lake sollte es den Berg hinauf gehen. Schon bei der Hinfahrt stand dann plötzlich ein Haufen Autos auf der Straße und wir - noch ungeübt - haben uns die Augen aus dem Kopf geglotzt. In den Bäumen hingen drei Bärenjunge (das schwarze da oben links) und die Mutter suchte gerade das Weite.

Ich dachte: "Okay, es ist also wirklich wahr. In Kanada kann man Bären sehen, wenn auch weit weg und verschwommen" - ha, weit gefehlt! (siehe unten).

An der nächsten Ecke dann richtige Elche (kein Reh, kein Elk(Wapiti), sondern moose).

Ach, hier nun ein Elk! Uiii.
Die Wanderung selbst war krass anstrengend. Ich habe gleich den steilsten Weg mit dem größten Höhenunterschied ausgesucht (keuch-keuch).

Da kam das salmon jerky gerade recht (beef jerky schmeckt mir aber trotzdem besser).

Guck mal, Rehe (fast schon langweilig). Die waren aber recht scheu...Klar, die wohnen ja auch in der echten Wildnis und nicht auf dem Campingplatz.

Da schlägt das Pflanzenfärber-Herz höher. Ich habe aber keine Flechten mitgenommen (immerhin Nationalpark).
Beim Abstieg dann ein gewaltiger Haufen eines schwarzen, zottigen Allesfressers, durchsetzt mit Gras und Beeren. Sehr frisch, aber nicht mehr warm. Man wird im gesamten Park darauf hingewiesen, man möge beim Wandern laut sein und im Falle des Bären-Kontaktes jodeln und sich langsam rückwärts aus dem Staub machen und - naja - hier habe ich ein bisschen gejodelt.

Der See ist aber auch schön. Einer der meist-fotografierten (und ein Streifenhörnchen :-)
Dann, auf dem Rückweg - gleich zwei!

Hammer. Inflationär! Aber es kommen noch mehr!

Und so sah dann die Situation jeden Abend aus.
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Von *** bis *** war ein Tagesausflug!
Übrigens kam auch eines Abends die angeblich super-aggressive Elk-Kuh mit Familie über den Fluss geschwommen, um ein paar Meter vom Campingplatz zu grasen. Das war eine Schau, wie die über den reißenden Fluss wieder nach Hause schwammen.
Groetjes,
Annalies
wie habt ihr euch verpflegt?
lg, sab
Liebe Grüße
Angela